Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) hat eine Studie zur Übertragbarkeit von Elementen der EU-Kunststoffstrategie auf die Schweiz veröffentlicht.
Die Studie "Comparing European and Swiss Strategies for the Regulation of Plastics - Commissioned by the Federal Office for the Environment (FOEN)" verfolgte die folgenden Ziele:
Die besagte Studie hält fest, dass das Schweizer Kunstoffsystem hauptsächlich auf die Abfallentsorgung ausgerichtet sei. Abgesehen von PET-Getränkeflaschen erfahre Kunststoffrecycling noch keine
grosse Aufmerksamkeit. Das Schweizer PET-Recycling wird an mehreren Stellen als positives Beispiel erwähnt:
«Besides, recycled plastics consist for 38’000 tonnes (47.5%) of PET beverage bottles, for which an efficient collection and recycling system is in place. […] PET beverage bottle recycling
presents a promising example of a feedback loop, but is limited (5% of the 780’000 tonnes of plastic waste) compared to the overall amount of plastic flowing through the system.» (Seite 24)
«Regarding the recycling of PET beverage bottles, the transition from a linear to a circular system is promising, as the recycling process is established and the material flows are known.»
(Seite 28)
«In Switzerland, more than 80% of PET beverage bottles are recycled. Besides PET beverage bottles, the share of plastics being recycled is limited.» (Seite 45)
Warum gibt es noch kein schweizweites Recyclingsystem für Gemischtsammlungen von Kunststoff?
Es gibt einige Gründe, warum es bis jetzt keine weiteren schweizweiten Sammelsysteme für andere Plastikverpackungen als PET-Getränkeflaschen und Plastikflaschen aus Haushaltungen gibt:
Die Rezyklierbarkeit von Verpackungen nimmt glücklicherweise zu. Die EU hat sich bspw. als Ziel gesetzt, dass alle Verpackungen bis 2030 kreislauffähig sind. Analoge politische Vorstösse gibt es
auch in der Schweiz (Parl. Initiative 20.433 zur Kreislaufwirtschaft). Die Rezyklierbarkeit
ist die Basis und die Voraussetzung für eine sinnvolle Separatsammlung.
Um in der Schweiz vermehrt kreislauffähige Produkte und Verpackungen in den Umlauf zu bringen, hat Swiss Recycling die Drehscheibe Kreislaufwirtschaft gegründet.
Die vermehrte Rezyklierbarkeit kann nur in konkreten Umweltnutzen umgewandelt werden, wenn auch separat gesammelt und stofflich recycelt wird. Deshalb erarbeiten wir mit Partnern der gesamten
Wertschöpfungskette in der Themenplattform «Sammlung 2025» die Grundlagen für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft von Verpackungen in der Schweiz.
Kritische Faktoren sind dabei neben der Sammlung auch eine schweizweite Koordination, die Finanzierung und das hochwertige Recycling (gute Rezyklat-Qualität mit Nachfrage aus dem Markt). Dabei
sind wir auch in engem Kontakt mit dem Bund und der Politik, notabene im Sinne der Umsetzung der Motion von Nationalrat Dobler 20.3695: Die Schweiz soll mehr Plastik rezyklieren und der parlamentarischen Initiative der UREK-N 20.433: Schweizer Kreislaufwirtschaft stärken.