In einer Zeit, in der Covid-19 die Wirtschaft auf den Kopf stellt, liefert Kreislaufwirtschaft Lösungsansätze für ein resilientes Wirtschaftssystem.
Circular Economy Switzerland hat deshalb im Zusammenhang mit der Corona-Krise Argumente und Handlungsempfehlungen für verschiedene Zielgruppen formuliert, die aufzeigen, welchen Beitrag die
Kreislaufwirtschaft für den Wiederaufbau liefern kann. Die Argumente und Handlungsempfehlungen finden Sie hier: www.circular-economy-switzerland.ch/kreislaufwirtschaft/
Kreislaufwirtschaft für regionale Wertschöpfung
Kreislaufwirtschaft reduziert Abhängigkeiten und Risiken globaler Lieferketten, fördert die regionale Wertschöpfung und schafft Arbeitsplätze in der Schweiz.
- Wirtschaftliche Ressourcenkreisläufe durch längere Produktelebensdauern, mehr Effizienz und mehr Recycling zu verlangsamen, verringern und schliessen, reduziert unsere Abhängigkeit vom
globalen Handel. Die Liefer- und Beschaffungsrisiken werden kleiner, ohne dass wir auf die Befriedigung unserer Bedürfnisse verzichten müssen.
- Die «Relokalisierung» von Wertschöpfungsketten in der Schweiz und in Europa bietet die Chance auf mehr dezentralisierte Produktion. Das sichert auch in Krisen den Zugang zu qualitativ
hochwertigen und vertrauenswürdigen Produkten für die Bevölkerung. Zusätzlich bleibt ein grösserer Teil der Wertschöpfung im Land.
- Dieser Wandel unterstützt regionale Unternehmen dabei, lokale Arbeitsplätze mit guten Arbeitsbedingungen zu sichern und neue zu schaffen. Die bestehenden Stärken der Schweizer Wirtschaft wie
gut ausgebildete Arbeitskräfte und hohes Innovationspotenzial werden so noch stärker genutzt. Ein Hoffnungsschimmer gerade in Zeiten der Rezession!
Kreislaufwirtschaft für innovative Geschäftsmodelle
Kreislaufwirtschaft kombiniert mit Digitalisierung eröffnet Chancen für innovative Geschäftsmodelle und stärkt so den Innovationsstandort Schweiz.
- Die Pandemie beschleunigt in vielen Bereichen die digitale Transformation. Kreislaufwirtschaft kombiniert mit digitalen Lösungen ist ein Katalysator für innovative und zugleich nachhaltige
Geschäftsmodelle. Die Schweiz besitzt dank hohem Bildungsniveau und innovationsstarker Forschung und Wirtschaft ideale Voraussetzungen für digital-zirkuläre Innovationen.
- Digitale Technologie wie künstliche Intelligenz, Internet of Things, Blockchain oder Big Data schafft neue Möglichkeiten für die Rückverfolgbarkeit und Transparenz von Produkten. Und
intelligentere, besser vernetzte Produkte ermöglichen es den Herstellern, die Leistung der Produkte zu überwachen, sie zu analysieren und zu optimieren und so die Umweltauswirkungen in der
Nutzungsphase zu kontrollieren.
- Die Digitalisierung kann mithelfen, den Materialverschleiss und die Mobilität zu reduzieren oder für zirkuläre Geschäftsmodelle erforderliche Plattforminfrastruktur schaffen. Es muss jedoch
darauf geachtet werden, dass die Entwicklung digitaler Technologien nicht zu Lasten anderer Nachhaltigkeitsziele wie Treibhausgasemissionen oder die Qualität der Arbeitsplätze geht.
Entscheidungsträger/-innen aus der Wirtschaft:
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Langlebige Produkte herstellen, die modular, reparierbar und wiederverwertbar sind. Neue Einnahmequellen können erschlossen und die Kundenbindung erhöht werden, indem
Dienstleistungen wie Reparaturen und Wartungen angeboten werden. Solche innovativen Geschäftsmodelle schonen nicht nur Ressourcen, sondern verlängern die Wertschöpfungskette von Schweizer
Unternehmen.
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Beim Einkauf auf Komponenten, Produkte und Dienstleistungen setzen, die mit den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft im Einklang stehen. Zum Beispiel sollen vermehrt
Produktkomponenten eingekauft werden, die aus Sekundär- statt Primärrohstoffen hergestellt sind. Oder es sollen Lieferanten bevorzugt werden, die Materialreste aus der Produktion und
ungenutzte Nebenprodukte einer stofflichen Verwertung zuführen statt sie als Abfall zu entsorgen. Dies schont nicht nur Ressourcen, sondern spart auch Geld.
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Mehr Zusammenarbeit mit Zulieferern und Konkurrenten wagen. Um die eigene Branche gemeinsam in Richtung Kreislaufwirtschaft zu bewegen, sind neue Kooperationen unerlässlich.
Es ist am effizientesten, wenn das für die Umsetzung von ressourcenschonenden Geschäftsmodellen erforderliche Know-how partnerschaftlich entwickelt wird. Dies wird die Branche insgesamt
stärken und liegt somit im Interesse jeder einzelnen Unternehmung.